Die Bildkarten dieses Kamishibais zeigen Illustrationen in Papier-Collage-Technik. Abwechselnd erscheinen auf schwarzem Grund Augen und im nächsten Bild die Auflösung der Frage “Wer versteckt sich in der Dunkelheit?”. Wie beim Spiel mit einem Lichtschalter verstecken sich Katze, Eule, Krokodil und Schaf, um sich dann in hellem Licht zu zeigen. Der Einsatz von wenigen Farben ermöglicht eine gelungene Fokussierung auf die Tiere. Höhepunkt ist das Augenmemory: wie war das gleich? Hinter welchen Augen versteckt sich welches Tier? Da bleibt gar kein Platz für Angst vor der Dunkelheit!
Das ursprünglich aus Japan stammende Kamishibai (d.h. Papier-Theater) wurde von fliegenden Händlern zum Zweck des Süßigkeitenverkaufs genutzt. Um ihr Publikum bei der Stange zu halten, erzählten sie anhand von großformatigen Papier-Bildern Geschichten.
Diese Form eignet sich ideal, um mit kleineren und größeren Kindergruppen Literacyförderung zu betreiben. Die Wiederholung der Fragen sichert den Wortschatz und fordert dazu auf, der eigenen Fantasie Ausdruck zu verleihen. Des weiteren unterstützt der Einsatz von Kamishibais die Konzentrationsfähigkeit. Die Karten können bereits bei Kindern ab zwei Jahren verwendet werden.
Angereichert durch dialogisches Erzählen, sind sie auch für Kinder bis 10 Jahren einsetzbar, beispielsweise im muttersprachlichen Unterricht. Hier dienen die Bilder als Stichwortkarten für eine eigene Geschichte. So unterstützt das Kamishibai die Präsentationsfähigkeiten, den Schriftspracherwerb sowie die Ausdrucksfähigkeit.
Die Präsentation der Kamishibais ist denkbar einfach. Ob mit Rahmen oder einfach in der Hand, erleichtert der Textdruck auf der jeweils älteren Karte ein Lesen oder Vortragen des Textes zu dem Bild, das gerade gezeigt wird. Dies ermöglicht einen ungestörten Vortrag, da kein Umblättern oder Umdrehen erfolgen muss.
Spannung wird über das schnelle oder langsame Wegziehen der aktuellen Karte erzeugt. Darunter zeigt sich dann Stück für Stück die neue Karte. Ob nach rechts oder links, oben oder unten weggezogen wird, entscheidet der Vortragende anhand der Illustrationen.
Der anschauliche Bericht sowie Rezension von Barbara Knieling beschreibt, wie Kinder und Vortragende mit dem Kamishibai umgehen können: Rezension Qui se cache dans la nuit