Bei seinem Spaziergang entdeckt der kleine Igel Hérisson zwischen Ufer und Waldrand eine Ente in ihrem Nest. Sie erzählt davon, dass sie Eier ausbrütet und ihre Küken bald schlüpfen. Jetzt wünscht sich Hérisson nichts mehr auf der Welt als ein Ei zum Ausbrüten. Auf seinem Weg findet er ein stacheliges, rundes Etwas. Sein Ei, das schon ganz wie er aussieht! Er baut ein Nest. Seinen Freunden erzählt er, wie er es vor Regen und Sonne schützen wird und wie sehr er hofft, dass bald sein Junges schlüpft. Seine Freunde sind nicht überzeugt. Plötzlich erhebt sich ein Sturm und fegt sein Ei weg. Er findet es wieder, aber es ist aufgebrochen! Laut weint der kleine Igel. Doch was ist das? Hérisson ist außer sich vor Freude und zeigt seinen Igelfreunden sein „Junges“. Nun wollen auch sie sich geschwind ihre eigenen „Eier“ suchen …
Das ursprünglich aus Japan stammende Kamishibai (d.h. Papier-Theater) wurde von fliegenden Händlern zum Zweck des Süßigkeitenverkaufs genutzt. Um ihr Publikum bei der Stange zu halten, erzählten sie anhand von großformatigen Papier-Bildern Geschichten.
Diese Form eignet sich ideal, um mit kleineren und größeren Kindergruppen Literacyförderung zu betreiben. Die Wiederholung der Fragen sichert den Wortschatz und fordert dazu auf, der eigenen Fantasie Ausdruck zu verleihen. Des weiteren unterstützt der Einsatz von Kamishibais die Konzentrationsfähigkeit. Die Karten können bereits bei Kindern ab zwei Jahren verwendet werden.
Angereichert durch dialogisches Erzählen, sind sie auch für Kinder bis 10 Jahren einsetzbar, beispielsweise im muttersprachlichen Unterricht. Hier dienen die Bilder als Stichwortkarten für eine eigene Geschichte. So unterstützt das Kamishibai die Präsentationsfähigkeiten, den Schriftspracherwerb sowie die Ausdrucksfähigkeit.
Die Präsentation der Kamishibais ist denkbar einfach. Ob mit Rahmen oder einfach in der Hand, erleichtert der Textdruck auf der jeweils älteren Karte ein Lesen oder Vortragen des Textes zu dem Bild, das gerade gezeigt wird. Dies ermöglicht einen ungestörten Vortrag, da kein Umblättern oder Umdrehen erfolgen muss.
Spannung wird über das schnelle oder langsame Wegziehen der aktuellen Karte erzeugt. Darunter zeigt sich dann Stück für Stück die neue Karte. Ob nach rechts oder links, oben oder unten weggezogen wird, entscheidet der Vortragende anhand der Illustrationen.
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